Der Umbau des Bahnknotens Halle – künftig größtes Bahnbauvorhaben in Sachsen-Anhalt – vor dem Start


Der Eisenbahnknoten Halle (Saale) wird in den kommenden Jahren umfassend modernisiert. Die Gesamtinvestition beträgt über 500 Millionen Euro. Ende vergangenen Jahres war dazu eine erste Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der DB Netz AG geschlossen worden. Derzeit läuft das öffentlich-rechtliche Verfahren zur Erlangung des Baurechtes für die ersten Projektteile.

Der etappenweise Umbau verfolgt mehrere Hauptziele: Die seit Ende 2012 im Bau befindliche neue Zugbildungsanlage wird von Norden, Süden und Osten her angebunden. Im Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 Nürnberg–Berlin (VDE8) wird die Ausbaustrecke Halle/Leipzig–Berlin (VDE Nr. 8.3) durch den Bahnknoten Halle auf einer Länge von etwa 9 Kilometern mit der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle verbunden. Im Süden von Halle ist bei Ammendorf die etwa 6 Kilometer lange Einbindung der Neubaustrecke in das Bestandsnetz bereits fertig gestellt.

Der gesamte Spurplan wird den heutigen Anforderungen angepasst, d. h. es werden nicht nur 50 Kilometer Gleise und 200 Weichen neu gebaut, auch alle Signale, Weichen und Gleise werden künftig mit elektronischer Stellwerkstechnik gesteuert. Die neue Technik ersetzt 20 alte Stellwerke. Dadurch können mehr Züge mit höherer Geschwindigkeit im Bahnknoten fahren. Die Reisezeit in der Verbindung Nürnberg–Berlin (VDE8) verringert sich sowohl durch die mit hoher Geschwindigkeit befahrbaren Strecken als auch durch einen optimal gestalteten Bahnknoten. Für den Güterverkehr entsteht in Halle (Saale) eine der modernsten Zugbildungsanlagen Europas mit bester Verknüpfung in alle Richtungen.

Im Projekt enthalten sind umfangreiche Maßnahmen zum Schallschutz. Die Bauarbeiten beginnen 2014. Ab Ende 2015 sollen die neuen Anlagen schrittweise in Betrieb gehen.

Informationen auch unter www.vde8 downloads, Knoten Halle

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