Neue Logistikplattform des Galileo-Testfelds in Sachsen-Anhalt eröffnet

Zu den 13. IFF-Wissenschaftstagen haben sich vom 15. bis 17. Juni 2010 mehr als 500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an dem Forschungsinstitut versammelt.

Wie lassen sich virtuelle Technologien langfristig besser in den gesamten Produktentstehungsprozess einbinden? So lautet das zentrale Thema der Fachtagung "Digital Engineering zum Planen, Testen und Betreiben technischer Systeme". Partner sind das Automotive Cluster Ostdeutschland ACOD, das neue "Center for Digital Engineering CDE (im Aufbau)" sowie die Innovationsallianz "Virtuelle Techniken". Insbesondere in den letzten drei Jahren hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF mit seiner Förderung der Innovationsallianz vielen Zukunftsthemen auf den Weg geholfen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden auf den 13. IFF-Wissenschaftstagen vorgestellt.

Zeitgleich informiert die 15. Magdeburger Logistiktagung am 16. Juni über aktuelle Forschungsergebnisse und Projekte in der Logistik. Dem wissenschaftlich ausgerichteten ersten Tag folgt am 17. Juni die anwendungsorientierte "Workshopreihe Logistik". Fraunhofer-Institutsleiter Prof. Michael Schenk ist überzeugt: "Höhepunkt der 13. IFF-Wissenschaftstage ist eindeutig die Eröffnung der neuen Logistikplattform des Galileo-Testfelds Sachsen-Anhalt. Wir, also die Otto-von-Guericke-Universität, das Fraunhofer IFF und die beteiligten Partner, etablieren uns mit der Logistikplattform im Magdeburger Hansehafen als bundesweit führendes Kompetenzzentrum für innovative Verkehrs- und Logistiksysteme". Nach der Etablierung satellitengestützter Verkehrsleitsysteme in Zusammenarbeit mit der Halleschen Verkehrs AG und dem Entwicklungslabor des Galileo-Testfelds in Magdeburg ist sie bereits die dritte hochmoderne Einrichtung dieser Art in Sachsen-Anhalt. Unterstrichen wird die Bedeutung der neuen Ortungstechnologien für die Wirtschaft mit der Unterzeichnung einer strategischen Kooperationsvereinbarung zwischen dem weltweit größten Logistikdienstleister DHL und dem Fraunhofer IFF am Rande der Eröffnung. Dr. Keith Ulrich, Leiter des Bereichs Research & Innovation von DHL betont die Bedeutung der neuen Ortungstechnologien für sein Unternehmen: "Für uns geht es im Kern um das flexible Management großer logistischer Netzwerke. Mit satellitengestützter Navigation eröffnen sich uns ganz neue Möglichkeiten. Das Entwicklungslabor wird uns dabei helfen neue Logistikkonzepte zu entwickeln, wie wir mit aktuellen Geodaten z.B. auf Staus oder Baustellen reagieren können, um somit den Transport effizienter, schneller und ressourcenschonender durchführen zu können". Interessant sind die neuen Technologien u.a. auch für die Ortung beweglicher Objekte, die an komplexen Verlade- und Transportprozessen beteiligt sind. Mit seiner Hilfe können zukünftig z.B. Bewegungsprofile aufgenommen werden, um solche Prozesse zu dokumentieren und in Echtzeit zu bewerten.

Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo ist die Antwort auf das amerikanische GPS und soll Europa unabhängig von amerikanischen Satellitendaten machen. Gegenüber GPS liefert Galileo weitaus präzisiere Informationen, die auch der zivilen Nutzung offen stehen. In Verbindung mit weiteren neuen Funktechnologien kann das System die zentimetergenaue, lückenlose Ortung von Gütern, Personen, Fahrzeugen und globalen Warenströmen Outdoor wie Indoor ermöglichen.

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