neues Gutachten für den Saale-Seiten-Kanal

Das Land Sachsen-Anhalt ist zuversichtlich, dass der umstrittene Saale-Kanal doch noch gebaut wird. "Der Bund hat angedeutet, dass die Frage des möglichen Baus eines Saale-Seitenkanals noch einmal durch ein Gutachten untersucht werden soll", sagte der Sprecher des Landesverkehrsministeriums, Harald Kreibich.

"Damit haben wir für die wichtigen Wasserstraßen in Sachsen-Anhalt, also Saale und Elbe, eine neue Gefechtslage", sagte Kreibich. Das Bundesverkehrsministerium konnte dazu am Dienstag zunächst keine Angaben machen.

Der Bau des umstrittenen rund 100 Mio. Euro teuren Saale-Kanals nahe der Mündung zur Elbe schien bereits vom Tisch. Laut den Plänen des Bundesverkehrsministeriums sollte die Saale bei der bundesweiten Neustrukturierung des Wasserstraßennetzes in die Kategorie Restwasserstraße fallen. Der rund 7,5 Kilometer lange Kanal, der die Schiffbarkeit der Saale verbessern soll, wäre damit hinfällig. Dagegen waren Politiker der Region und vom Land, Wirtschafts- und Tourismusverbände, sowie Unternehmen Sturm gelaufen.

Ein neues Gutachten sei nun ein "unmissverständliches Signal" dafür, dass die ursprünglichen Pläne zur Herabstufung der Saale als Wasserstraße noch einmal überarbeitet werden sollen, sagte Kreibich. Hintergrund dafür sei, dass Abgeordnete in den Ausschüssen des Bundestages eine Überarbeitung der Pläne gefordert hätten. Das Gutachten solle nun noch einmal die Wirtschaftlichkeit der Saale prüfen. "Wir gehen davon aus, dass bei dieser Untersuchung ein positives Ergebnis herauskommen wird, deswegen können wir diesen Schritt akzeptieren", sagte Kreibich.

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