Tag der Logistik 2012: Unternehmen präsentierten sich als attraktive Arbeitgeber

Auch wenn die Zeiten des Kistenschubser-Images vorbei sind: Damit Deutschland der führende Logistiker Europas bleiben kann, braucht die Branche Nachwuchs. Diese Herausforderung eines starken und weiter wachsenden Wirtschaftszweiges mit 2,8 Millionen Beschäftigen stellten sich Firmen, Forschungs- und Bildungsinstitute am Donnerstag zum Tag der Logistik. In Magdeburg nutzten vor allem Schüler und Studenten die offenen Firmen- und Bürotüren, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Auch in Magdeburg stand das Bemühen um Auszubildende, aber auch Facharbeiter und Akademiker  im Mittelpunkt. Obwohl die Qualität der Bewerber nicht nachgelassen habe, so Kathrin Warnecke, HR-Managerin bei der Spedition Dachser, sei die Zahl der Bewerbungen zurückgegangen. "Wir als Firmen müssen uns mehr bemühen, um junge Menschen für die Logistik zu begeistern und zu zeigen: Wir bieten eine Job, der Spaß macht und in dem sich jeder weiterentwickeln kann." Jobst Paul, Bevollmächtigter von Sachsen-Anhalt für die Deutsche Bahn, gab zu bedenken, dass der Konzern zwar seit mehreren Jahren junge Menschen in entsprechenden Maßnahmen erst für eine Ausbildung befähigen müsse, "aber dieser Zwischenschritt zeigt Wirkung." Die Übernahmequoten stiegen, die Deutsche Bahn werde als Arbeitgeber attraktiver.

Auch für Akademiker biete Sachsen-Anhalts Logistikbranche zunehmend interessante Beschäftigungsfelder, ergänzte Holger Seidel. Der Leiter des Bereichs Logistik und Fabriksysteme des Fraunhofer-Institutes (IFF) macht dies vor allem an Mitarbeitern fest, die vom IFF in die Wirtschaft wechseln: "Ob Mathematiker, Volks- und Betriebswirtschaftler, Informatiker oder Ingenieure: Die Menschen suchen und finden zunehmend Jobs in den Unternehmen der Region." In der Logistik warte ein breites Aufgabenspektrum, aber das müsse noch deutlicher kommuniziert werden.  

Eine positive Bilanz zog auch der Beirat der Logistik.Initiative Sachen-Anhalts. Sie wurde vor zwei Jahren als Vermarktungs-Plattform gegründet, auf der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Austausch treten. Es gelinge zunehmend, Verständnisbarrieren bei politischen Entscheidungsträgern aus dem Weg zu räumen und Sachzwänge der Branche zu verdeutlichen, resümierte Jobst Paul, Vorsitzender des Beirates. "Derzeit aktualisieren wir unser Logistikkonzept, eine Leitlinie für die Politik. Uns ist es wichtig, dass alle Verkehrsträger parallel entwickelt werden, damit sich Schiene, Wasserstraßen, Flug- und LKW-Transport gegenseitig noch besser ergänzen."

Seine Leistungsfähigkeit wird die sachsen-anhaltische Logistikbranche jetzt auch in China präsentieren. Vom 5. bis 7. Juni 2012 findet in Shanghai die weltweit größte Messe für Transport und Logistik statt, die transport logistic China. Sechs regionale Unternehmen werden das Land Sachsen-Anhalt präsentieren, unter anderem die Lappwaldbahn GmbH, die Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben sowie der Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe.

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